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Mode im Minus

Gerd Oliver Seidensticker

Deutsche Bekleidungsindustrie vermeldet 20 Prozent Minus im ersten Halbjahr

Das erste Halbjahr 2020 offenbart ein Umsatzminus von knapp 20 Prozent im gesamten Bekleidungssektor. „Natürlich überrascht diese Zahl aufgrund des Shutdowns und der gesamten Corona-Stimmungslage nicht“, sagt Gerd Oliver Seidensticker, Präsident des deutschen Modeverbandes GermanFashion. „Besonders hart trifft es die Hersteller der klassischen Business- und anlassbezogenen Bekleidung insbesondere im Herrenbereich. Hier fehlten die Anlässe zur Zeit des Shutdowns, Homeoffice und Anzug passen nicht zusammen und diese Käufe werden von den Verbrauchern einfach nicht nachgeholt“, beschreibt Seidensticker das Dilemma. Weiterhin zeigen die amtlichen Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das erste Halbjahr 2020 bei den Beschäftigtenzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Minus von 6 Prozent sowie minus neun Prozent bei der Anzahl der Betriebsstätten.

Exportmarkt ausgebremst

Der Export, bisheriger Erfolgstreiber der deutschen Unternehmen, ist massiv eingebrochen. „Mit einem Umsatzminus von rund zehn Prozent ist es seit Aufzeichnung der Statistik bei GermanFashion das erste Mal, dass ein Minuszeichen vor dem Umsatz steht, also seit mindestens 30 Jahren“, erklärt Thomas Lange, Hauptgeschäftsführer von GermanFashion. Bei den wichtigsten zehn Exportländern der Branche liegt folgende Rangliste vor: Schweiz, Polen, Österreich, Frankreich, Niederlande, Italien, Belgien, Großbritannien, Tschechien und Spanien. Großbritannien zeigt nominal die stärksten Umsatzeinbußen aller Exportländer mit einem Minus von 30 Prozent. Hier wirken Pandemie und Brexit. Das zweitstärkste Minus findet man mit -24 Prozent im gebeutelten Spanien.

Weniger Importe

Die Krise fing in China an, dem weiterhin stärksten Importland für Deutschland. Ein Importminus von knapp 18 Prozent ist das Ergebnis. Nach China sind die wichtigsten Importländer im ersten Halbjahr 2020: Bangladesch, Türkei, Indien Italien, Vietnam, Pakistan, Kambodscha und Niederlande. Insgesamt zeigt sich ein Einfuhrminus von 12 Prozent. „Die Corona Pandemie hat die Modebranche in eine tiefe Krise gestürzt. Viele unserer Unternehmen sind auf Hilfe vom Staat angewiesen – in einigen Fällen werden Insolvenzen nicht zu verhindern sein“, beschreibt Gerd Oliver Seidensticker die Lage.

 

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