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ANWR auf dem Weg aus der Krise

99. ANWR Generalversammlung wurde hybrid abgehalten

Die Bewältigung der Corona-Krise und die Entwicklung der Tochter Schuh Mücke standen im Mittelpunkt der ANWR-Generalversammlung am 21. September, die diesmal als hybride Veranstaltung stattfand, an der die Mitglieder sowohl physisch in Mainhausen als auch online teilnehmen konnten.

„Das Corona-Virus hat unsere Grundmauern erschüttert“, brachte es Vorstandssprecher Frank Schuffelen, der die letzten anderthalb Jahre nochmal Revue passieren ließ, auf den Punkt. Um sich nicht zu verschulden, hatte die ANWR im Dezember 2020 eine Immobilie in Düsseldorf verkauft. „Der Erlös aus dem Verkauf kam einem Befreiungsschlag gleich“, sagte Schuffelen. Der Veräußerungsgewinn betrug rund 112 Millionen Euro und verschaffte der Verbundgruppe damit wieder ein finanzielles Polster.

Trotz aller Turbulenzen schloss die ANWR Group das Jahr 2020 mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent auf 17,8 Milliarden Euro beim Abrechnungsvolumen ab. Zum Plus beigetragen haben vor allem die DZB Bank und die Aktivbank, die mit ihren Finanzdienstleistungen und der Zentralregulierung für branchenfremde Verbundgruppen 15,3 Milliarden Euro erlösten und damit 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Eigenverbünde fuhren allerdings teils heftige Umsatzrückgänge ein. Der Schuhbereich entwickelte sich im allgemeinen Branchentrend mit minus 20 Prozent auf 1,233 Milliarden Euro, der Lederwarenbereich (68 Millionen Euro) brach sogar um 36 Prozent ein. Nur der Sportbereich (1,287 Milliarden Euro) konnte sich von dieser Entwicklung mit einem Plus von 1,1 Prozent abkoppeln. Korrespondierend zum ZR-Umsatz brachen auch die Einzelhandelsumsätze der Schuhhändler der ANWR-Gruppe 2020 europaweit um 20 Prozent ein.

Auch für 2021 rechnet ANWR-Vorstand Fritz Terbuyken mit einem weiteren Rückgang des ZR-Umsatzes für die Schuhverbände von 15 Prozent. Im laufenden Jahr zeigt sich beim Abrechnungsvolumens per Ende August ein uneinheitliches Bild: Aktuell liegt die ANWR Group  mit 12,8 Milliarden Euro um 11,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Die eigenen Verbünde liegen mit minus 8,7 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück. Der Schuhbereich verzeichnet mit minus 18,4 Prozent die größten Einbußen gefolgt von den Lederwaren mit minus 3,9 Prozent. Im Gegensatz dazu zeichnen die Einkaufsumsätze im Sportbereich mit plus 2,2 Prozent ein positiveres Bild. Die Finanzdienstleistungen sind auf Basis eines guten Vorjahres erneut um 15,4 Prozent gewachsen.

70 Neuzugängen standen 210 Unternehmen als Abgänge gegenüber. Daraus ergab sich zum Ende des Jahres ein Händlerbestand von 3109 Unternehmen mit 6782 Verkaufsstellen. Dies entspricht einem Rückgang der Verkaufsstellen von 5 Prozent.

Großen Informationsbedarf hatten die ANWR-Mitglieder an der wirtschaftlichen Entwicklung des 2014 übernommenen Schuhfilialisten Schuh Mücke. Hier musste die Verbundgruppe im Jahresabschluss eine Wertberichtigung in Höhe von 20 Millionen Euro vornehmen. Dies war eine Folge der pandemiebedingten Schließungen, die zu einem massiven Umsatzausfall um 18,9 Prozent auf netto 83,9 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr von 103,4 Millionen Euro führte. Der Onlineumsatz konnte die Verluste im stationären Handel nicht kompensieren, betrug er doch nur 2,4 Millionen Euro. Das entsprach einem Umsatzanteil von 2,9 Prozent. Eine niedrige Quote im Vergleich zu anderen Unternehmen der Schuhbranche. Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBITDA) lag mit -4,4 Millionen Euro um 10,8 Millionen Euro unter dem Vorjahr. Der aufgelaufene Umsatz in diesem Jahr liegt derzeit noch um 4,5 Prozent unter dem  Vorjahresumsatz.

Die Generalversammlung im nächsten Jahr ist für den 12. bis 14. Juni in Salzburg geplant.

Einen ausführlichen Bericht über die Generalversammlung lesen Sie in Ausgabe SHOEZ 11/2021.

 

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